Erinnerung verbindet

Die grenzübergreifende Europaregion Viadrina ist eine ERINNERUNGSLANDSCHAFT von besonderem Wert, in der vor allem das 20. Jahrhundert tiefe Narben hinterlassen hat. Das Wüten des Dritten Reiches, des Zweiten Weltkrieges und die nachfolgenden Zwangswanderungen für Millionen Polen und Deutsche sind an vielen Orten sichtbar und werden wachgehalten. Danach hat der Kalte Krieg seine Marken in die Landschaft gesetzt und schließlich erzeugt der friedliche europäische Einigungsprozess neue Erinnerungsorte. Aber auch Jahrhunderte vorher hat diese Region ein erinnerungswürdiges Kulturerbe geformt, das nicht verloren gehen darf.

Die Gedenkstätten Seelower Höhen und Martyriumsmuseum Slonsk, die zerstörte Altstadt von Küstrin/Kostrzyn sind ebenso bedeutende Erinnerungsstätten wie die Spuren der Preußen, der Industrialisierung, der Landgewinnung oder der Naturkatastrophen. Die ehemalige Grenzübergangsstelle Küstrin/Kostrzyn erzählt die jüngste Geschichte Europas.

Mit dem Förderprojekt „Stätten der Erinnerung OderWarthe“ verfolgten die Projektpartner Stadt Seelow (Leadpartner), Stadt Kostrzyn nad Odra und Gemeinde Słońsk das Ziel, die einzigartige Erinnerungslandschaft in der Oder-Warthe-Region gemeinsam zu pflegen, zu stärken und als besonderes Merkmal auch touristisch in Wert zu setzen. Die im Projekt geplanten Maßnahmen sollten unter anderem die touristischen Angebote vorhandener Erinnerungsstätten stärken, ergänzen, thematisch vernetzen und unter einer neuen grenzübergreifenden touristischen Marke überregional vermarkten. So wird die Marktpräsenz und Besucherwirksamkeit aller Stätten erhöht, mit wirtschaftlichen Effekten für die Beteiligten.

In gemeinsamer grenzübergreifender Projektarbeit wurden verschiedene Outputs realisiert:

Grenzübergreifende touristische Marke

Rund 200 Erinnerungsorte bieten in der Oder-Warthe Region individuelle und vielschichtige Einblicke in die wechselvolle Regionalgeschichte. Zusammengenommen besitzen sie großes Potenzial für nachhaltige touristische Angebote mit internationaler Strahlkraft. Die Region Oder-Warthe soll als gemeinsamer, grenzüberschreitender historischer Kulturraum verstanden werden. Die Besonderheit des Projekts bestand darin, den Austausch der verschiedenen erinnerungskulturellen Perspektiven Deutschlands, Polens und International zu fördern.

Als multiperspektivische Erinnerungslandschaft für die besondere Geschichte der deutsch-polnischen Grenzregion, insbesondere ab 1944, bietet die Oder-Warthe Region einzigartige und authentische Destinationen für Bildungs- und Erinnerungstourismus, Kulturreisen, Austausch und Dialog. „Das gemeinsame Anliegen und der inhaltliche Leitfaden der neuen Marke lässt sich auf die Aussage „Erinnerung verbindet“ zurückführen. Ziel ist eine gemeinsame friedliche Zukunft und ein tiefergehendes gegenseitiges Verständnis.

Grenzübergreifendes Netzwerk Erinnerungsorte

Erinnerungsorte, Denkmale und Museen arbeiten im Rahmen einer gemeinsamen regionalen Marke aktiv zusammen, um einen gemeinsamen Erinnerungs-, Begegnungs- und Entdeckungsraum zu kreieren, der ein besseres Verständnis der vielschichtigen Erinnerungswelten beiderseits der Grenze unterstützt und offen nach außen transportiert.

Weitere Projektoutputs:

  • Analyse und Kategorisierung der Erinnerungsstätten in der Oder-Warthe Region
  • Aufbau einer gemeinsamen Datenbank
  • Begegnung, Austausch, Überregionale Vernetzung und Kooperation
  • Entwicklung von mehrsprachigen Marketinginstrumenten (Reiseführer, Imagebroschüre, Flyer, Poster, Roll Up Displays, Webseite)

Drei neue Begegnungs- und Erinnerungsorte

Im Projekt wurden zudem drei historische Gebäude saniert, um die Gebäude zu erhalten und neuen Nutzungen zuzuführen. Es entstanden drei neue touristische Anlaufpunkte für die kulturtouristische Marke „Erinnerung verbindet“, über die Besucher informiert und in die Region gelenkt werden können.

Die Investitionsprojekte ergänzen sich gegenseitig und schaffen eine neue Qualität im aktiven Erleben und Lernen, Dokumentieren und Kommunizieren zur jüngeren Geschichte der Region. Das richtet sich vor allem an heranwachsende Generationen mit verändertem Kommunikationsverhalten und neuen Ansprüchen an die Informationsvermittlung.

ECCOFORT entwickelte im Auftrag der Stadt Seelow die touristische Marke "Erinnerung verbindet" Oder-Warthe.

 


Das Projekt wurde gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, Kooperationsprogramm für grenzüberschreitende Zusammenarbeit (INTERREG VA BB-PL 2014-2020). Lead-Partner ist die Stadt Seelow. Die Projektlaufzeit endet voraussichtlch im Dezember 2021.

Interreg V-A Projektwebseite Webseite Erinnerung verbindet

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